11.06.2011 Survivaltraining

Nächster Trip 5. Mai !!!

Ein jeder Surviver muß natürlich zwischendurch auch seine Fähigkeiten verbessern und sich neue Techniken aneignen, nur so ist das Überleben in einer potentiellen Notsituation möglich.

Um unsere Skills aufzustocken, haben wir uns auf ein zweitägiges Survivaltraining in Wiener Neustadt begeben. Geleitet wurde dieses vom ehemaligen Jagdkommando-Soldaten Martin Mollay. Das Jagdkommando ist ja für seine extrem harten Ausbildungsmethoden bekannt, daher waren wir schon sehr gespannt wieviel davon wir zu spüren bekommen würden 

Treffpunkt war passenderweise ein ehemaliger Schießplatz, wo wir dann auch auf die anderen 11 Teilnehmer und Martins Team (bestehend aus Georg, Sibylle und dem Survivalhund Bruno) trafen.

Nach einer kurzen Begrüßung, bei der uns klar gemacht wurde das Martin (am Bild links mit Tarnhut, links von ihm steht Georg) und seine Leute praktizierende Veganer sind (was Andi und mich als Fleischliebhaber milde gesagt doch etwas überraschte), ging es auch schon Bundesheer-like zur Ausrüstungsausgabe!

Wir wurden mit den wichtigsten Dingen versorgt: einer Kletterausrüstung für den nächsten Tag, einer Liegematte, Verbandszeug, Dreieckstuch, Kompaß, Regenschutz, Säge und Nägel. Alles andere hatten wir selbst dabei, wobei ein Schlafsack, ein Messer und Wasser das Wichtigste waren, zu essen hatten wir nichts mit.

Als erstes bekamen wir noch vor Ort eine Einführung in Orientierung mittels Kompaß und Karte, aber auch nützliche Tipps wie man sich ohne große Hilfsmittel etwa an der Sonne orientieren kann, oder wie man sich einen Kompaß aus einer Nadel bauen kann.

 

Danach bildeten wir Fahrgemeinschaften und fuhren zum eigentlichen Startpunkt unseres Survivaltrainings. Dort angekommen ging es dann auch schon los. Uns wurden während einer Wanderung, bei der wir uns abwechselnd mit Karte und Kompaß orientieren mußten, verschiedenste Pflanzen gezeigt, die entweder gegessen werden können oder anderweitig nützlich sind, wie etwa Weidenäste, die man als Zahnbürste verwenden kann!

Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht ganz klar das die 1,5 Liter Wasser die wir mithatten alles sind was wir an "Nahrung" bekommen würden. Alles andere mußten wir uns selbst besorgen, allerdings würde es sicher kein Fleisch geben! Daher begannen wir mit der Nahrungsbesorgung und "borgten" uns mal schnell ein paar Kirschen aus Nachbars Garten und Getreide von einem Acker  

Danach marschierten wir weiter und mußten auch einen kleinen Bach überqueren, bis wir nach einiger Zeit den ersten Zielpunkt erreichten, wo wir eine Erste-Hilfe Station durchliefen.

 

Hier wurden uns verschiedene Möglichkeiten gezeigt das Dreieckstuch einzusetzen und Sibylle frischte unser Wissen über erste Hilfe auf.

Während unserer Wanderung lernten wir auch zwei sehr nette Steirer kennen, Manuel und seine Freundin Iris. Mit den beiden waren wir eigentlich gleich auf einer Wellenlänge und ein gemeinsamer Survivalausflug in Kärnten (natürlich mit Fleisch!) ist in Planung. Hier sind die beiden:

Danach gings weiter mit Orientierung im Gelände und wir sammelten weiter Nahrung fürs Abendessen, wie etwa wilden Knoblauch:

Bei einer weiteren Station wurden uns dann verschiedene Bergungstechniken gezeigt.

Schließlich gingen wir weiter und erreichten unser Nachtlager an einem stillgelegten Marmorsteinbruch!

Dort wurde besprochen was alles zu organisieren ist: Unterkunft aufbauen, Brennholz sammeln, Feuer machen und Essen zubereiten.

Von dieser Marmorwand würden wir uns dann am nächsten Tag abseilen:

Außerdem hatte man vom Lager aus einen herrlichen Ausblick über die Ebene von Wiener Neustadt.

Auch die Fauna und Flora war nicht zu verachten!

Hier bekommt ihr mal einen Überblick wo wir uns so rumgetrieben haben, unten ist der Marmorsteinbruch eingezeichnet:

Schließlich suchten wir uns einen geeigneten Lagerplatz und bauten uns ein Dach über dem Kopf. Ganz wichtig: Probeliegen nicht vergessen! Natürlich gab es verschiedene Modelle des Unterschlupfs:

 

Hier unser Luxusdomizil:

Danach ging es ans Feuermachen, da waren Andi und ich natürlich ganz vorne dabei  Zunächst wurden uns aber noch verschiedenste Möglichkeiten und Hilfsmittel fürs Feuermachen vorgestellt, wovon wir aber natürlich fast alle kannten.

Danach wurde das sogenannte "Abendessen" vorbereitet, viel wars nämlich wirklich nicht. Es gab ein 4-Gänge Menü bestehend aus einer Brennesselsuppe, gerösteter Gerste und selbst gemachtem Brot, hergestellt aus Mehl, Sägespäne, Wasser und dem wilden Knoblauch, sowie Kirschen als Nachspeise! Die Gerste war gar nicht schlecht und das über dem Feuer zubereitete Brot war auch recht genießbar, satt gemacht hats allerdings nicht.

Danach saßen wir noch zusammen am Feuer und unterhielten uns mit Martin über seine doch manchmal recht eigenwilligen Ansichten. Naja, jedem das Seine. Schließlich unternahmen wir auch noch eine kurze Nachtwanderung und mußten, zur Schärfung unserer Sinne, alleine wieder zurück ins Lager marschieren, wobei wir irgendwo auf diesem Weg von Martin erschreckt wurden. War ganz lustig.

Schließlich gings ab ins Nachtlager, allerdings war der Schlaf nicht gerade erholsam. Ich wachte stündlich auf und der Wind, verschiedenste Geräusche und Tiere machten das Weiterschlafen nicht gerade einfach. Ein, zwei Flaschen Bardolino hätten da die Sache deutlich vereinfacht 

Am nächsten Morgen gabs dann Frühstück. Und zwar, ja richtig, Kirschen, und Wasser.

Danach starteten wir sofort mit der Vorbereitung aufs Abseilen. Die Ausrüstung wurde bereitgestellt und dann gab es Knotenkunde.

Nach diesem nützlichen Training wurde es dann ernst, wir wanderten einen Pfad hoch zum Ausgangspunkt des Abseilens und schon gings wieder abwärts, zuerst ich, zum Schluß Andi:

 

 

 

 

Knapp über dem Boden blieb ich dann auch noch hängen, die Seile hatten sich verklemmt, aber schließlich ging es weiter und ich war doch froh wieder festen Boden unter meinen Füßen zu spüren!

Nach dieser aufregenden Kletterpartie machten wir uns auf den Rückweg zum Auto. Allerdings hatten wir noch ein bißchen was vor!

Als nächstes mußten wir eine Trage bauen und einen "Verletzen" versorgen und abtransportieren.

Auch Andi genoß den Komfort getragen zu werden 

Beim Tragen wechselten wir uns immer wieder ab und verwendeten das Dreieckstuch als Tragering. So konnten wir den "Verletzten" sogar über einen steilen Abhang tragen.

Nach dieser anstrengenden Bergung gings auch schon zur nächsten Station: Selbstverteidigung. Nützt zwar nicht viel in der Wildnis, aber auch das Überleben in der Großstadt will gelernt sein. Uns wurden einige praktische Abwehrmethoden gezeigt, also, legt euch besser nicht mit uns an 

Schließlich unterhielten wir uns noch über Wassergewinnung und -aufreinigung. Als letzte Aufgabe wurde ein provisorischer Wasserfilter aus einer Plastikflasche gebaut. Damit wurde dann richtig dreckiges Teichwasser gefiltert und zur Sicherheit noch gechlort. Danach wurde es auch verkostet, alle haben es überlebt!

Geschafft, das Survivaltraining war erfolgreich beendet worden! Um es auch offiziell zu machen, bekamen wir Urkunden ausgehändigt.

 

Zusammenfassend können wir sagen, es hat sich auf alle Fälle gelohnt! Zu essen gab es zwar so gut wie nichts, aber so kann es ja einem in der Wildnis auch ergehen, und dann muß man auch mit dem auskommen was man findet. Und obwohl wir sicher versuchen würden etwas zu jagen, so sind Pflanzen doch einfacher und schneller zu finden! Wir haben unsere Fähigkeiten in der Natur zu überleben verbessert und ausgebaut, somit war dieser Trip ein voller Erfolg!

 

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